Ab 1967 entstand an der Kreuzung Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg in Magdeburg der Blaue Bock: ein 90 m breiter und 27 m hoher Plattenbau, der nicht zuletzt wegen seiner blaugekachelten Fassade einen zentralen Bereich der Innenstadt baulich prägte. Auf sieben Etagen fanden insgesamt 321 Wohnungen Platz, dazu wurden im Erdgeschoss mehrere Läden eingerichtet.
Nach der Wiedervereinigung wechselten mehrfach die Eigentümer, ab 1992 standen die Wohnung leer. Lediglich einige Ladenflächen wurden noch genutzt. Verschiedene Bauprojekte um das Gebäude verliefen seit den ausgehenden 1990er Jahren im Sande, auch verschiedene Kunstprojekte konnten das Gebäude langfristig nicht mit Leben füllen. Erst mit dem Kauf des Blauen Bocks durch die SWM im Jahr 2014 kam wieder mehr Bewegung in die Planungen. Die Abrissarbeiten 2016 läuteten zugleich den Neubau des Blauen Bocks als Hauptverwaltung der SWM ein.
Das Grundstück, auf dem der neue Gebäudekomplex seit 2017 errichtet wurde, umfasst insgesamt rund 16.000 m2 und markiert einen zentralen Punkt in der Magdeburger Innenstadt. Das Konzept für den Neubau folgte entsprechend ambitionierten Ansprüchen:
Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts war die Gestaltung der umliegenden Freiräume, durch die der Blaue Bock ebenso wie die denkmalgeschützten Nachbargebäude in Szene gesetzt werden sollen. Barrierefreie Flächen, die ohne Absätze, Rampen oder Stufen zugänglich sind, erlauben eine variable Nutzung. Großformatige Betonplatten als Bodenbelag unterstützen den modernen Charakter des Neubaus.
Die vorhandene Begrünung auf dem Areal – insbesondere eine Baumhaselreihe – sollte durch weitere Baumpflanzungen ergänzt werden. Das schließt die Freiräume auf den Mitarbeiterterrassen in den Obergeschossen des Gebäudes mit ein. Der Plan sah unter anderem eine Reihe aus Linden in der Großen Münzstraße sowie vier geschnittene Platanen vor, die den Freiraum vor dem Hochhaus gliedern sollen. Dazu kommen mehrere Neupflanzungen über der Tiefgarage.
Auf dem betreffenden Areal zwischen Blauem Bock und Karstadt wurden insgesamt 16 neue Bäumegepflanzt. Die Wahl fiel auf eine Mischung aus Roteschen und Gleditschien, die auch als Lederhülsenbäume bekannt sind.
Da die Lage des Platzes auf der Nordseite des neuen Gebäudekomplexes eher für schattige Verhältnisse sorgt, wurde die Auswahl der Bäume darauf abgestimmt. Weil beide Arten nur lichte Kronen ausbilden, lassen sie dennoch ausreichend Licht durch, um die Aufenthaltsqualität für die Menschen nicht zu beeinträchtigen.
Sowohl die Bäume als auch die Umgebung bargen dabei verschiedene Herausforderungen:
Um die Bedingungen etwas zu entschärfen, war schon in der Planung des Platzes eine Aussparung vorgesehen, in der die Pflanzgruben später angelegt werden sollten. Anstelle der Betonplatten besteht der Bodenbelag in diesem Bereich aus einer wassergebundenen Wegedecke. Für die Pflanzgruben blieb die fehlende Höhe dennoch eine Herausforderung.
Von den 16 zu pflanzenden Bäumen waren sieben für die direkt an das Gebäude angrenzende Fläche vorgesehen, die übrigen neun sollten direkt oberhalb der Tiefgarage eingebracht werden. Für diese Standorte musste die geringe Tiefe der Pflanzgruben besonders berücksichtigt werden – trotz der eingeplanten Aussparungen.
Um alle Anforderungen dieser anspruchsvollen Baumpflanzungen zu erfüllen, erwiesen sich die Unterflur-Baumroste mit integrierter Belüftungvon Humberg als perfekte Lösung – und zwar aus vielen Gründen.
Ideales Konzept für urbane Bodenverhältnisse
Die modular aufgebauten Unterflur-Baumroste sind eigens für den Einsatz im städtischen Umfeld konzipiert. Humberg hat sie in ihren Eigenschaften und ihrer Funktionsweise bestmöglich an die Herausforderungen einer urbanen Umgebung angepasst:
Das Prinzip der Unterflur-Baumroste ermöglicht einen zuverlässigen Schutz für die sensiblen Wurzeln. Beschädigungen und andere schädliche Einflüsse können dadurch ausgeschlossen werden. Umgekehrt verhindert die Baumschutz-Lösung von Humberg, dass die Wurzeln sich in Bereiche der Infrastruktur ausdehnen, in denen sie ihrerseits Schäden verursachen könnten – etwa, weil sie Versorgungsleitungen treffen oder den Bodenbelag anheben.
Flexibilität für verschiedene Umgebungen
Die Unterflur-Baumroste von Humberg erlauben in nahezu allen Bereichen die notwendige Variabilität, um die Systeme an den jeweiligen Standort anzupassen. Länge, Breite, Stammhalsöffnung, Einbautiefe und die maximale Pflanzöffnungsgröße sind in verschiedenen Varianten umsetzbar.
Darüber hinaus sind die Baumroste – je nach gewähltem Produkt – erweiterbar. Sogar die Verbindung von mehreren Baumstandorten lässt sich mit entsprechenden Anpassungen realisieren. Das Fachpersonal von Humberg hilft außerdem dabei, eine Variante zu finden, die am besten zur Einbausituation vor Ort und damit verbundenen Standortfaktoren passt.
Auf diese Weise konnte auch die Herausforderung bei dem Projekt am Blauen Bock gelöst werden, die Anpassungsfähigkeit der Systeme war dabei ein zentraler Faktor – in Form einer zentimetergenauen Maßanfertigung der Baumroste.
Die fehlende Tiefe der Pflanzgruben wurde durch individuelle Abmessungen – entweder 5 x 4 m oder 8 x 3 m – in der Breite ausgeglichen. Dadurch erhalten die 16 Bäume auf dem Freiplatz neben dem Blauen Bock den nötigen Lebensraum. Mit einem lasergeschnittenen Baumrost als Stammeinfassung wurde zudem ein attraktiver Abschluss gefunden, der zur positiven Wirkung des Platzes beiträgt.
Bilder:
Bild 1: Adobe Stock, © marcus_hofmann
Bild 2: Unterflur-Baumrost: © Humberg GmbH