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Der Nutzen von Bäumen in urbaner UmgebungStädte sind komplexe Lebensräume für Mensch und Baum und unterscheiden sich in vielem vom Wald. Bäume bieten den Menschen aber viele Vorteile...

Der große Nutzen für das Gemeinwohl 

Die Entwicklung des Menschen ist eng mit den Bäumen verknüpft und in allen Kulturen haben Bäume einen ganz besonderen Platz. Deshalb gehören auch in unseren Städten bewachsene Plätze, Promenaden und Parkanlagen mit zu den wichtigsten und identitätsstiftenden Orten. Sie erzeugen lebendige, vibrierende Innenstädte in denen Menschen gerne leben und ihre Zeit verbringen möchten. 

Von Anfang an alles richtig machen 

Nachträgliche Korrekturen an Baumpflanzungen und -wurzeln sind in Städten nur schlecht möglich und sehr kostenintensiv. Daher sollten bereits bei der Planung und Neuanlage von Baumstandorten die vielfältigen Chancen genutzt werden, die moderne Baumschutzsysteme bieten, um nachträgliche Probleme zu vermeiden. Nur ein gutes Grundkonzept, sowie die Verwendung speziell abgestimmter Produkte, stellt ein optimales und nachhaltiges Ergebnis für Baum und Mensch sicher.

Bäume haben viele Vorteile. Sie ...

  • filtern Aerosole und Staubpartikel aus der Luft und senken dadurch langfristig die Feinstoffwerte (Luft an Straßen mit Bäumen, kann bis zu 60 % weniger Schadstoffe aufweisen)
  • binden langfristig klimaschädliches CO2 in ihrem Holz
  • senken in heißen Sommern die Lufttemperatur durch Beschattungs- und Verdunstungskühle, was zusätzlich Energie durch weniger Nutzung von Klimaanlagen spart
  • erhöhen bei Hochwasserereignissen die Wasser-Speicherfähigkeit des Bodens und wirken der Erosion entgegen
  • beleben das Stadtbild und reduzieren Lärm
  • machen Immobilien attraktiver und steigern deren Wert in einer Stadt nachweislich um bis zu 15 %
  • verbessern die städtische Wohn- und Lebensqualität
  • ermöglichen den Wechsel der Jahreszeiten erlebbar zu machen
  • bieten vielen nützlichen Tieren neuen Lebensraum
  • erhöhen die relative Luftfeuchtigkeit und reduzieren die Windgeschwindigkeit in der Stadt

Bäume müssen sich die Untergründe heutiger Städte mit einem Netz von Rohren, Kabeln und empfindlichen Versorgungsleitungen aller Art teilen.

Die Nutzung von Verkehrswegen und Trassen hat sich heutzutage stark verändert. Moderne Häuser sind höher und schwerer und benötigen deshalb stärkere Fundamente und stabileren Baugrund. Die an einen starken LKW- und PKW-Verkehr angepassten Straßen verfügen über einen Unterbau, der derart verdichtet ist, dass Baumwurzeln nicht mehr in ihn hineinwachsen können. Zudem ist eine moderne Stadt auf einen Untergrund voller Technik angewiesen und der Platz dafür wird zumeist unter den Gehwegen gefunden. Wurzeleinwachsungen können hier große Schäden anrichten. Anders als im Wald findet der Baum aber in der Stadt größtenteils nur Standorte mit beengter Durchwurzelungsmöglichkeit vor.

 

Damit ein Baum in der Stadt überleben kann, müssen zuvor durch den Menschen gewisse Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Baumwurzeln wachsen optimal in Böden, die ihre Ansprüche bezüglich Wasserverfügbarkeit (Bodenwasser), Sauerstoffversorgung (Bodenluft) sowie geringen, mechanischen Widerstand (Bodenstruktur) erfüllen. Sind alle diese Ansprüche gegeben wird das Wurzelwachstum bestmöglich begünstigt. Sind diese Faktoren aber nicht optimal vorhanden geht entweder der Baum ein, oder es kommt zu Problemen mit Wurzeleinwuchs, da die Baumwurzeln sich die nötigen Bereiche woanders erschließen.

 

 

Im Laufe ihrer Evolution mussten sich Bäume immer wieder an neue, teilweise extreme Standortbedingungen und Umwelteinflüsse angleichen. Aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit können Bäume auch im städtischen Siedlungsraum überleben. Bei Standorten mit sehr schlechten Wuchsbedingungen führt diese Anpassungsfähigkeit der Baumwurzeln an die vorgefundene Situation aber dazu, dass sie in die Bettungsmaterialien von Wege- und Platzbelägen einwachsen, um das Wasser-, Sauerstoff- und Nährstoffangebot in oberflächennahen Bereichen zu nutzen. In Ermangelung anderer Möglichkeiten müssen sich Wurzeln in Bereiche ausbreiten die dafür nicht vorgesehen sind.

 

Wurzeln wachsen aufgrund der mechanischen Eigenschaften ihrer Spitze (Kalypra) stets den Weg des geringsten Widerstandes entlang. Sobald sich die Baumwurzeln über die Dimension der Pflanzgrube ausbreiten, gelangen sie bei unsachgemäßer Pflanzgrubengestaltung unweigerlich in Leitungsgräben und bevorzugt in das Bettungsmaterial und verursachen dann Schäden an den dort befindlichen Versorgungsleitungen.

 

Die Verantwortung hierfür liegt aber nicht beim Baum, sondern in den Händen derer, die Baumpflanzungen in Unkenntnis der tatsächlichen Gegebenheiten planen und durchführen. Zerstörungen durch Wurzelwerk und die damit verbundenen hohen Kosten lassen sich vermeiden, wenn bei der Anlage von Baumstandorten auf Qualität geachtet wird.

Vor jeder Baumpflanzung sollten interdisziplinäre, fachübergreifende Experten hinzugezogen werden. Um die einzuhaltenden Kriterien am besten in die Planungen einbringen zu können, müssen diese aus den verschiedenen Bereichen kommen, in die bei der Baumpflanzung eingegriffen wird (Straßen- und Leitungsbau, Grünflächen, Stadtplanung, Anwohner, Telekommunikation etc.).

 

Eine intensive Zusammenarbeit aller Projektpartner, bereits in der Planungsphase, hat sich im Interesse der Vermeidung oder Minimierung von möglichen Folgekosten bewährt. Eine gut geplante und durchgeführte Baumpflanzung nimmt sich aller möglichen Probleme an und reduziert das Risiko von Schädlingsbefall und Krankheiten.