Key-Facts | |
Bauherr | Landesgartenschau Ingolstadt 2020 GmbH |
Planung | Därr Landschaftsarchitekten, Halle (Saale) Großberger Beyhl Partner, Landschaftsarchitekten mbB, München (Bauleitung) Hitzler Ingenieure, Ingolstadt (Projektsteuerung) |
Ausführung | Majuntke GmbH & Co. KG Professionelles Grün, Mainburg Garten- und Landschaftsbau Fiedler GmbH & Co. KG, Großmehring |
Projektdauer | Juli 2017 bis Mai 2020 |
Finanzierung | 23,9 Mio. Euro Baukosten inklusive Baunebenkosten 6 Mio. Euro Förderung (durch den Freistaat Bayern, die EU sowie die Städtebauförderung) 17,9 Mio. Euro Beteiligung der Stadt Ingolstadt an den investiven Kosten |
Die Landesgartenschauen sind immer als Impulsgeber gedacht, die wichtige Entwicklungen und Themen für die Gestaltung von Städten, Quartieren und Regionen aufgreifen. Die Landesgartenschau in Ingolstadt 2021 – eigentlich 2020, die Eröffnung musste Corona-bedingt verschoben werden – ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme.
So spielt die Gestaltung des rund 23 ha großen Areals nicht nur für die Stadt Ingolstadt selbst eine große Rolle, vielmehr übernimmt sie eine vermittelnde Rolle zwischen übergreifenden Fragestellungen. Dazu gehört beispielsweise die nach einer Balance zwischen Tradition und Fortschritt, zwischen Handel, Industrie, Landwirtschaft, Verkehr und dem Bedürfnis der Menschen, Freiräume im Grünen nutzen zu können.
Dabei fungiert die Landesgartenschau auf allen Ebenen als verbindendes Element. Das ergibt sich bereits aus ihrer geografischen Lage:
Im Umfeld des neuen Landschaftsparks ist die Industrie stark vertreten, gleichzeitig gehören zu dem Areal selbst landwirtschaftliche Nutzflächen im Südosten. Vorherrschend sind aber vor allem Gewerbe- und Siedlungsbau. Alle diese Bereiche sollten in dem Konzept für die Landesgartenschau ihren Platz finden – unter dem übergreifenden Thema Nachhaltigkeit.
Bei der zweiten Landesgartenschau in Ingolstadt nach 1992 stand die Aufwertung des Randbezirks im Nordwesten im Fokus. Um dieses große Ziel zu erreichen, hat die verantwortliche Durchführungsgesellschaft mehrere Etappenziele vorgegeben:
#1: Stärkung des Grünrings
Wie in vielen Städten lassen sich frühere bauliche Zustände und Strukturen auch im heutigen Bestand noch nachvollziehen. In Ingolstadt sind es die drei konzentrischen Festungsgürtel aus dem 19. Jahrhundert, die mit der Zeit in Grünringe umgewandelt wurden. Durch das heterogene, aber insgesamt stark verdichtete Umfeld des Landesgartenschaugeländes kommt dem zweiten Grünring besondere Bedeutung als natürlicher bzw. naturnaher Raum ohne Bebauung zu.
#2: Naherholung ermöglichen
Für die Einwohner der angrenzenden Stadtteile Piusviertel und Friedrichshofen soll das Areal außerdem als Naherholungsgebiet dienen. Durch die Umwandlung der weitestgehend landwirtschaftlichen Nutzflächen zum Landschaftspark kann eine Lücke im Angebot solcher Naherholungsmöglichkeiten geschlossen werden. Das kommt auch den Mitarbeitern der ansässigen Unternehmen zugute, die ihre Arbeitspausen im Grünen verbringen können.
#3: Bindeglied
Wie erwähnt, spielt das Landesgartenschaugelände als verbindendes Element für die angrenzenden Stadtteile eine wichtige Rolle. Eine neue Fußgängerbrücke schafft deshalb eine direkte Verbindung zwischen Park und Piusviertel. Weitere Rad- und Fußwege ermöglichen einen direkten Anschluss der umliegenden Quartiere und der Gemeinde Gaimersheim. Mit der Parkterrasse ist für alle ein zentraler Begegnungsort entstanden.
#4: Mehr Artenreichtum
Die Umwandlung der landwirtschaftlichen Flächen in ein Naherholungsgebiet dient im Übrigen nicht nur den Menschen. Mit Blumenwiesen und einer abwechslungsreichen Bepflanzung soll zugleich die Grundlage für mehr Artenvielfalt geschaffen werden.
Die Leistungen der Landesgartenschau Ingolstadt in Zahlen
Auf den insgesamt 23 ha Fläche, die für die Landesgartenschau zur Verfügung standen, wurden nach dem ersten Spatenstich am 7. Juli 2017 bis zur Fertigstellung im Mai 2020 zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Es entstanden unter anderem
Daneben wurden weitere Pflanzungen realisiert, um das Ziel der größeren Artenvielfalt zu erreichen:
Das Gelände wurde außerdem in das Projekt „2020 Bäume für Ingolstadt“ eingebunden. Die ersten Bäume hierfür wurden bereits im Oktober 2016 gepflanzt, 400 von knapp 600 Baumpflanzungen sind Teil des Projekts. Sie hatten maßgeblichen Anteil daran, dass das Ziel frühzeitig erreicht und sogar übertroffen werden konnte.
Unter den gegebenen Umständen empfahl sich der Einsatz der Humberg-Pflanzgrubensysteme. Diese sind für urbane Bodenverhältnisse konzipiert. Das heißt, sie tragen selbst große Belastungen durch Fußgänger, Radfahrer und sogar Kraftfahrzeuge, während die spezielle Konstruktion die durchgängige Versorgung der Baumwurzeln mit Sauerstoff, Wasser und Nährstoffen gewährleistet.
Die Systeme haben darüber hinaus einen weiteren wichtigen Vorteil, der in Anbetracht der Platzverhältnisse vor Ort zum Tragen kam: Sie verfügen über ein hohes Maß an Flexibilität. Dadurch lassen sich Länge, Breite, Einbautiefe, maximale Pflanzöffnungsgröße und auch die Stammhalsöffnung an verschiedene Standorte anpassen.
Für die Landesgartenschau Ingolstadt lieferte Humberg deshalb Pflanzgrubensysteme nach Maß. Die 14 Bäume fanden in Pflanzgruben mit den speziellen Abmessungen von
2 x 6 x 15 m ihren Platz. Dazu wurden die Systeme nach dem Wunsch der Auftraggeber durch die Verwendung von Erweiterungsmodulen um 2 m erweitert.
Auf diese Weise erhalten die Baumwurzeln ausreichend Platz und gefährden durch ihr Wachstum nicht den Bodenbelag. Umgekehrt sind sie bestmöglich gegen Beschädigungen geschützt und können so langfristig zur gesunden Entwicklung der Bäume beitragen. Die Pflanzgrubensysteme von Humberg sind nicht nur in dieser Hinsicht eine nachhaltige Lösung. Sie überzeugen außerdem mit ihrer Effizienz, da sich der Pflegeaufwand durch die ausgeklügelte Konstruktion erheblich reduzieren lässt.
Bilder:
Bild 1: Adobe Stock © quentemanaus
Bild 2: Adobe Stock © quentemanaus
Grafik: unsplash.comk © Bild unten links: Dieter K, alle anderen: Timo C.Dinger
Grafik Unterflur-Baumrost © Humberg Baumschutz