Welche konkreten Schutzmaßnahmen für das Stadtgrün im Winter zu treffen sind, hängt weitgehend davon ab, welche spezifischen Arten die örtlichen Straßen, Parks und Plätze zieren. Denn jede Pflanze stellt andere Anforderungen.
In historischen Altstädten und an repräsentativen Orten ist es nach wie vor sehr üblich, das Stadtbild mit farb- und blütenprächtigem Winterflor zu schmücken. Das bringt zwar regelmäßig neue Farbakzente in die Stadt, ist allerdings kostenintensiv und trägt nach jeder Neupflanzung nur temporär zur Begrünung bei.
An den meisten Standorten setzen Kommunen und Raumplaner heute aber verstärkt auf robustere Pflanzen wie winterharte Stauden und Bäume. Einerseits, da diese saisonübergreifend und mehrere Jahre lang für einen grünen „Anstrich“ sorgen. Und andererseits, weil sie widerstandsfähig genug sind, um auch die kalte Jahreszeit im Freien zu überstehen – vorausgesetzt, der Winterschutz stimmt.
Als winterhart werden Pflanzen bezeichnet, die robust genug sind, um auch bei sehr widrigen winterlichen Bedingungen mit längeren Frostperioden zu überleben. In Deutschland trifft das auf nahezu alle heimischen Pflanzen zu, weniger allerdings auf gebietsfremde Pflanzen aus wärmeren Klimaregionen.
Pflanzen, die den Winter im Freien grundsätzlich überstehen können, in der Regel aber auf Schutz angewiesen sind, werden nicht als winterhart, sondern als winterfest bezeichnet. Bei der Bezeichnung „winterfest“ handelt es sich also nicht um ein Synonym, sondern um eine Abstufung von winterhart.
Wichtig: Unabhängig davon, ob eine Pflanze nun winterhart oder winterfest ist, gibt es keine Garantie dafür, dass diese den Winter tatsächlich auch unbeschadet übersteht. Denn die Belastbarkeit einer jeden Pflanze hat naturgegebene Grenzen – und diese können von diversen Faktoren (und deren Zusammenspiel) ausgereizt werden:
Kübelpflanzen bringen überall dort etwas Natur in die Stadt, wo sich Gebäude eng aneinanderreihen und Böden flächendeckend versiegelt sind. Im Winter benötigen Kübelpflanzen jedoch besonderen Schutz, auch dann, wenn es sich um winterharte Arten handelt.
Der Grund dafür sind die Pflanzengefäße. Zum einen ist der Wurzelraum dort stark begrenzt, und zum anderen dringt bei freistehenden Kübeln von allen Seiten Kälte durch das Gefäß und somit auch in die Erde ein. Frost breitet sich in Kübelerde somit schneller und tiefer aus als in natürlichen Böden.
Dadurch gefrieren die Wurzelballen sehr rasch und oft vollständig ein, tauen aber an lauen Tagen ebenso schnell wieder auf. Die oft fatale Folge dieses Wechselspiels: faulende Wurzeln.
Um eben dies zu vermeiden, gibt es verschiedene Lösungen. So können die Pflanzenkübel beispielsweise vor Frost isoliert oder samt Inhalt in ein warmes Winterquartier verlegt werden. Welche Maßnahmen am günstigen und besten geeignet sind, entscheidet in erster Linie der Winterhärtegrad der Pflanze.
Empfindliche Pflanzen, die weder winterfest noch winterhart sind, sollten noch vor dem ersten Nachtfrost eingewintert werden. Die meisten Städte verlagern ihre nicht winterfesten Pflanzen daher im Oktober oder November ins Winterquartier. Früher ist dabei nicht immer besser. Denn grundsätzlich lautet die Devise für die Überwinterung „so kurz wie möglich, so lange wie nötig“.
Beispiel: Exoten, die aus Regionen wie dem südlichen Asien, Südamerika oder Afrika stammen, erfahren hierzulande schnell Kältestress, wenn die Außentemperatur gegen Null sinkt. Die meisten mediterranen Arten vertragen hingegen auch leichte Minusgrade (von bis zu minus 5 Grad Celsius) und können somit durchaus bis November draußen bleiben.
Winterquartier für urbanes Grün: Die Stadtgärtnerei schafft beste Bedingungen
Ein optimales Winterquartier ist geräumig, ausreichend hell sowie mäßig warm. Die optimale Lösung sind daher die Gewächshäuser der Stadtgärtnerei – nicht zuletzt auch deswegen, da der Winter eine durchaus pflegeintensive Zeit ist. Vielerorts werden zudem die Lagerhallen von Bauhöfen für die Überwinterung genutzt.
Die meisten Pflanzen fühlen sich während der Winterruhe bei Temperaturen von 5 bis 10 Grad Celsius am wohlsten. Liegt die Temperatur höher, bilden manche Arten keine Blüten im darauffolgenden Jahr. Die Stadtgärtner kennen die Vorlieben und Anforderungen der jeweiligen Pflanzen und schaffen die idealen Verhältnisse für sie.
Auch in puncto Licht ist im Gewächshaus für alles gesorgt. Bekommen Pflanzen im Winterquartier zu wenig Licht ab, bilden sie häufig sogenannte Geiltriebe. Diese meist langen und dünnen Triebe wachsen sehr schnell und dienen den Pflanzen dazu, mehr des schwachen Lichts einzufangen. Das klingt zwar nützlich, allerdings sind die weichen Geiltriebe sehr anfällig für Schädlinge. In der Stadtgärtnerei werden die Triebe daher entfernt, oder es wird gleich vorbeugend auf künstliche Beleuchtung gesetzt.
Die Pflegeroutine beim Standortwechsel
Beim Standortwechsel in die Stadtgärtnerei wird immer eine gründliche Pflegeroutine betrieben. Dies bereitet die Pflanzen auf die anstehende Ruhephase vor und stellt sicher, dass sie den Winter gesund überdauern.
Angepasste Pflege in der Winterzeit
Die richtige Pflege spielt auch während der Überwinterung eine wichtige Rolle; zumal die Pflanzen im Winter andere Bedürfnisse haben als in den wärmeren Jahreszeiten.
Bei direktem Bodenkontakt friert in Pflanzkübeln häufig das Loch für den Wasserabfluss zu – und in der Folge auch meist der Wurzelballen. Dadurch können sowohl die Pflanze als auch die Gefäße (je nach Material) selbst Frostschäden erleiden.
Ein kluges Design hilft dabei, die Pflege zu erleichtern. Die Humberg Pflanzgefäße Plant und Arbitan besitzen verschiedene Merkmale, die gleichzeitig dem Winterschutz dienen:
Winterfeste Pflanzen haben den Vorteil, dass sie auch während der kalten Jahreszeit im Freien bleiben können. Nichtsdestotrotz sind die städtischen Kübelpflanzen im Winter auf Schutz angewiesen – insbesondere vor Frost, Sonneneinstrahlung, Schneebruch und Streusalz.
Erwägenswert sind diese Dünger daher vor allem bei den (lediglich) winterfesten Pflanzen, die den Winter draußen verbringen sollen.
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Quellen:
Gabot.de (2020): BdB: Städtisches Grün vor Wintereinbruch schützen
https://www.gabot.de/ansicht/bdb-staedtisches-gruen-vor-wintereinbruch-schuetzen-407151.html
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: So klappt’s mit Kübelpflanzen - Informationen für Pflanzenfreunde
https://www.landwirtschaftskammer.de/verbraucher/service/gartenbau/kuebelpflanzen.pdf